Der Stil erhält die Schönheit vom Gedanken, statt daß, bei jenen Scheindenkern, die Gedanken durch den Stil schön werden sollen. Ist doch der Stil der bloße Schattenriß des Gedankens: undeutlich, oder schlecht schreiben, heißt dumpf oder konfus denken.
Daher nun ist die erste, ja schon für sich allein beinahe ausreichende Regel des guten Stils diese, daß man etwas zu sagen habe: o, damit kommt man weit! Aber die Vernachlässigung derselben ist ein Grundcharakterzug der philosophischen und überhaupt aller reflektierenden Schriftsteller in Deutschland, besonders seit Fichte. Allen solchen Schreibern nämlich ist anzumerken, daß sie etwas zu sagen scheinen wollen, während sie nichts zu sagen haben. Diese durch die Pseudophilosophen der Universitäten eingeführte Weise kann man durchgängig und selbst bei den ersten litterarischen Notabilitäten der Zeitperiode beobachten. Sie ist die Mutter des geschrobenen, vagen, zweideutigen, ja vieldeutigen Stils, imgleichen des weitläufigen und schwerfälligen, des stile empesé nicht weniger des unnützen Wortschwalls, endlich auch des Versteckens der bittersten Gedankenarmuth unter ein unermüdliches, klappermühlenhaftes, betäubendes Gesaalbader, daran man stundenlang lesen kann, ohne irgend eines deutlich ausgeprägten und bestimmten Gedankens habhaft zu werden. (…) Inzwischen hat die deutsche Gelassenheit sich gewöhnt, dergleichen Wortkram jeder Art Seite nach Seite zu lesen, ohne sonderlich zu wissen, was der Schreiber eigentlich will: sie meint eben, das gehöre sich so, und kommt nicht dahinter, daß er bloß schreibt, um zu schreiben. Ein guter, gedankenreicher Schriftsteller hingegen erwirbt sich bei seinem Leser bald den Kredit, daß er im Ernst und wirklich etwas zu sagen habe, wann er spricht: und dies gibt dem verständigen Leser die Geduld, ihm aufmerksam zu folgen. Ein solcher Schriftsteller wird auch, eben weil er wirklich etwas zu sagen hat, sich stets auf die einfachste und entschiedenste Weise ausdrücken; weil ihm daran liegt, gerade den Gedanken, den er jetzt hat, auch im Leser zu erwecken und keinen andern. (Arthur Schopenhauer, Über Schriftstellerei und Stil, 1862, S. 200ff.)
Wissenschaftliche Texte
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Doch das ist kein Problem: Sie bringen Ihr Wissen zu Papier. Alles andere überlassen Sie dem Profi: Mir.
Mein Wissenschaftslektorat umfasst alle unter Korrektorat und klassisches Lektorat genannten Punkte, soweit sie auch für wissenschaftliche Arbeiten gelten. Zusätzlich lektoriere ich Ihren Text auf Verständlichkeit:
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